Heiliger Valentin

BibelRose (c) Pixabay
Datum:
Di. 5. Feb. 2019
Von:
Monika Wolf

Liebe Gemeinde,

an dieser Stelle sei einem Heiligen gehuldigt, der als solcher in Vergessenheit geraten ist.

Viele und besonders junge Menschen feiern am 14. Februar den Valentinstag als Tag der Verliebten. Ich habe mich mal auf die Suche nach dem „heiligen Valentin“ begeben.

Im römischen Märtyrerverzeichnis findet sich am 14. Februar nicht nur einer, sondern gleich zwei mit Namen Valentin.

Vom ersten heißt es, dass er in Rom wundersame Heilungen gewirkt habe und unter Kaiser Claudius enthauptet worden sei.

Der zweite Valentin stammt den Angaben nach aus Terni, im Norden Roms. Von ihm wird berichtet, er sei über lange Zeit gefoltert worden und in Gefangenschaft gewesen.

Die Geschichte des römischen Valentins datiert um 270 n.Ch und die Geschichte des Bischofs von Terni hingegen spielt etwa 70 Jahre später.

Es gibt zu viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Heiligen aus Terni und Rom, um nicht den Verdacht zu hegen, dass es sich um dieselbe Person handelt. In beiden Fällen ist ein mutiges Zeugnis des Glaubens, eine wundersame Heilung und daraus entstehende Konversionen.

Es waren die Benediktiner, denen im Mittelalter die Basilika von Terni anvertraut war, die den Kult des Heiligen Valentin in ihren Klöstern in Frankreich und England weiter verbreiteten.

Von dort aus nahm auch die Verehrung des Heiligen Valentins als Patron der Verliebten ihren Lauf: der englische Poet Geoffrey Chaucer, der im ausgehenden 14. Jahrhundert wirkte, beschrieb in einem seiner Werke, dass am Tag des Heiligen Valentin die Vögel ihre Liebestänze beginnen. Da Mitte Februar tatsächlich das langsame Erwachen der Natur aus dem Winterschlaf zu beobachten ist, wurde der heilige Valentin mit der Zeit zu dem Heiligen, der den nahen Frühling verkündet – aus diesem Grund wird er auch oft mit der Sonne in der Hand abgebildet.

Valentin zählte bald schon zu den volkstümlichsten Heiligen, vergleichbar
mit Nikolaus oder Martin. Im späten Mittelalter wurde es besonders in Frankreich und England Brauch, dass am Valentinstag durch das Los Valentin und Valentine füreinander bestimmt wurden: nach gegenseitigem Austausch von Geschenken lebten sie dann ein Jahr als Verlobte, um sich dann wieder zu trennen - oder zu heiraten.

Die Volksüberlieferung sagt, ein Mädchen werde den heiraten, den es am Valentinstag als ersten Mann erblickt; heiratswillige Männer überbringen deshalb möglichst früh am Morgen einen Blumenstrauß. In England schickt man sich am Valentinstag anonyme Liebesbriefe.

Auch hierzulande gibt es vielfältige Möglichkeiten seiner oder seinem Liebsten kleine Geschenke, besonders als Blumen zukommen zu lassen.

Mich würde es sehr freuen, wenn wir darüber nicht vergessen, dass diese kommerzialisierten Bräuche ihren Ursprung in den Taten mutiger Christen  hatten.

Monika Wolf