Heute mal Offizielles und Persönliches vom Diakon

Türlings, Wolfgang P (c) Weggemeinschaft BBB
Datum:
Fr. 14. Juni 2019
Von:
Diakon Wolfgang Türlings

Liebe Gemeinden in Bracht, Born und Brüggen!

Offizielles:
Seit der Weihe der ersten sieben Männer durch die Apostel (Apg 6) entwickelte sich der Ständige Diakonat über 1000 Jahre.

Ungefähr seit dem 12. Jahrhundert n. Chr. wurde der Diakonat zur Durchgangsstufe zum Priesteramt. Durch das 2. Vatikanum (1962-1965) wurde das Diakonat wieder eingeführt, bzw. beschlossen.

Am 28.6.67 wurde das Motuproprium  „sacrum diaconatus ordinem“ im Osservatore Romano veröffentlicht. Auf der Herbsttagung 1967 in Fulda beschloss die Deutsche Bischofs-konferenz, die Bewilligung des Papstes für die Verwirklichung des Diakonates einzuholen. In Deutschland wurden am 28.4.68 die ersten fünf verheirateten Männer im Kölner Dom zu Diakonen geweiht.

Im Bistum Aachen geschah dies zum ersten Mal am 5.7.1971 im Hohen Dom zu Aachen.

Persönliches:
Ich erinnere mich noch als sei es gestern gewesen: Am 20. Juni 2009 fuhr ein Bus unserer Gemeinden Bracht, Born und Brüggen unter Begleitung unseres damaligen Pfarrers Timotheus Eller nach Aachen und viele Gemeindemitglieder hatten wohl eine große Freude daran, die Weihe von sieben Männern unseres Bistums zu Diakonen zu erleben. Einer von diesen sieben durfte ich sein. Wir hatten uns vier Ausbildungsjahre lang auf diesen, so großen Tag für uns vorbereitet. Zwei weitere würden nach der Weihe noch folgen. Wir kamen aus den Weihe-exerzitien in der Benediktiner-Abtei Kornelimünster an diesem Samstag-morgen direkt zum Dom und trafen auf viele Menschen aus unseren Gemeinden und auf unsere Familien und Freunde.

Pfarrer Eller nahm mich vor dem Gottesdienst im Dom noch einmal zu Seite und wir knieten vor dem Bild der Gottesmutter, um gemeinsam zu beten.

Ein langes Pontifikalamt begann und nach der Weihe durch die Handauflegung des Bischofs Dr. Heinrich Mussinghoff, dem entsprechenden Gebet und weiteren Riten wurden wir mit den liturgischen Gewändern des Diakons (Stola und Dalmatik) durch unsere Pfarrer bekleidet.

Seither sind nun genau 10 Jahre vergangen und meine Mitbrüder und ich gedenken nicht nur dieses Tages, wir feiern ihn auch gemeinsam. Leider ist einer unserer Mitbrüder, Erich Schmitz aus der Eifel, in diesem Frühjahr verstorben.

Was hat sich in diesen 10 Jahren nicht alles ereignet. Viele frohmachende Erlebnisse in den vielen Tauf- und Traugottesdiensten habe ich erlebt. Ich bin mit vielen traurigen Menschen bei Beerdigungen zusammengetroffen, die den Verlust eines Angehörigen zu verkraften hatten. So manches Gespräch mit Menschen mit Kummer durfte ich führen. Und natürlich viele Dinge mehr im kirchlichen Alltag unserer Gemeinden.

Nicht verschweigen will und kann ich die schweren Zeiten, in denen mein Fühlen und mein Denken an seine äußersten Grenzen geführt wurde. Gott sei Dank für SEINEN Beistand und für SEIN Dasein in meinem Leben. An IHM

konnte ich mich festhalten. Wie heißt es so schön? Unterschätze nie die Kraft des Gebetes!

Keine Sekunde lang aber habe ich das Lebensversprechen bereut, das ich mit und in der Weihe vor unserem Gott und seiner Kirche abgelegt habe. Ich weiß meinen Weg der Berufung in diesen Dienst als nach wie vor richtig und erfüllend.

Nach wie vor bin ich für mein Leben gerne:

Ihr und Euer Diakon
Wolfgang Türlings

 

Die Wahl der Sieben

In diesen Tagen, als die Zahl der Jünger zunahm, begehrten die Hellenisten gegen die Hebräer auf, weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden. Da riefen die Zwölf die ganze Schar der Jünger zusammen und erklärten: Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und uns dem Dienst an den Tischen widmen. Brüder, wählt aus eurer Mitte sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit; ihnen werden wir diese Aufgabe übertragen. Wir aber wollen beim Gebet und beim Dienst am Wort bleiben. Der Vorschlag fand den Beifall der ganzen Gemeinde und sie wählten Stephanus, einen Mann, erfüllt vom Glauben und vom Heiligen Geist, ferner Philippus und Prochorus, Nikanor und Timon, Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia. Sie ließen sie vor die Apostel hintreten und diese legten ihnen unter Gebet die Hände auf. Und das Wort Gottes breitete sich aus und die Zahl der Jünger in Jerusalem wurde immer größer; auch eine große Anzahl von den Priestern nahm gehorsam den Glauben an.

                                                                                              Apostelgeschichte 6,1-7