Ich bin dann mal weg

Kloster (c) Monika Wolf
Datum:
Di. 20. Aug. 2019
Von:
Ute Maria Spitzer

Liebe Brüder und Schwestern unserer Weggemeinschaft

 

Pilgern ist wieder angesagt. Auf dem Jakobsweg zum Beispiel.

„Ich bin dann mal weg“ heißt das Buch von Hape Kerkeling dazu.

 

Ich bin dann mal weg. Geht es eigentlich nur darum, einfach mal geographisch weg zu sein?

Ist Pilgern nicht vor allem ein Weg zu dem Innersten in mir?

Eine Möglichkeit, Gott -wieder- näher zu kommen?

Ist Pilgern eine begrenzte, zeitliche Erfahrung?

Pilgern wir nicht im Grunde unser ganzes Leben lang?

 

„Bleibe bei uns, du Wandrer durch die Zeit“ beginnt ein Lied. Hier ist mit dem Wandrer Gott gemeint. Aber auch wir wandern durch die Zeit, innerlich und ganz konkret. Ich glaube Gott in meiner Nähe auf meinen Lebenswanderwegen. Er wandert mit uns durch die Zeit.

 

Aber um dies zu spüren ist es gut, ab und an wirklich inne zu halten. Vor allem außerhalb unserer Urlaubszeiten. Mit denen ist es ja manchmal wie mit dem Windhauch, sie sind nur allzu schnell verflogen. Inne halten und ein kleines Stück den Jakobsweg gehen oder dem Seelenpfad einer nahen Gegend folgen, nach Kevelaer pilgern oder den Emmausgang mitgehen, für ein paar Stunden die Ruhe der Natur suchen oder ein Wochenende die eines Klosters. Sich ab und an zurück zu ziehen.

 

Das hat Jesus auch getan, immer mal wieder. Auch Er distanzierte sich vom Alltag, ging zB in die Wüste, in die Einsamkeit.

So stehen wir auch mit unserem Pilgern in der Nachfolge Jesu.

 

„Ich bin dann mal weg.“ Aber ich laufe dabei nicht vor anderen weg, sondern zu mir und dem tiefen Grund in mir hin. Gottesliebe und Selbstliebe drängt zur tätigen Nächstenliebe.

 

Ute Maria Spitzer

Gemeindereferentin