#beziehungsweise: Wir Christen feierten Pfingsten - Die Juden feierten Schawuot

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Datum:
Do. 20. Mai 2021
Von:
Wolfgang Türlings

Das Fest hat für die jüdischen Glaubensgeschwister viele Be-deutungen: „Wochenfest“, „Fest der Ernte“ oder „Tag der Erstfrüchte“ und auch „feierliche Versammlung“.  Die verschiedenen Namen spiegeln die verschiedenen Bedeutungen wieder, die das Fest hat. So erinnern sich die Juden auch an den zweiten Empfang der Zehn Gebote, die Mose am Berg Sinai von Gott empfangen hat. Schawuot ist auch deshalb ein „Erntedankfest“, weil in Israel zu dieser Zeit auch der Weizen geerntet wird. In der christlichen Bibel berichtet die Apostelgeschichte von der Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Jünger am 50. Tag nach Ostern. Das heißt auf griechisch „Pentekoste“ und das war eben an diesem jüdischen Wochenfest. So entstand aus Schawuot unser christliches Pfingstfest. So werden an diesem Fest in den Synagogen aus der Tora die Zehn Gebote genauso gelesen wie aus dem Buch Rut, denn König David, ein Urenkel Ruts, wurde an einem Schawuotfest geboren und starb auch an einem solchen Tag. Das Schawoutfest wird von vielen Juden bis zum Morgengrauen gefeiert, es wird aus der Tora gelesen und bei den Unterbrechungen wird Milch getrunken und es werden süße Speisen gegessen, da die Tora für die Milch steht, die die jüdischen Gläubigen trinken wie ein unschuldiges Kind. Die jüdische Glaubenswelt ist voll von Bildern und Gleichnissen und hat so sehr viel mit Feiern und Festen, mit Essen und Trinken, mit Gesang und Tanz zu tun – so lebendig ist sie und voll von einem wunderbaren Ja zum Leben. Der jüdische Glaube spiegelt die Schönheit des Lebens in der Verbindung mit Gott wieder. Schawuot, ein Fest des Lebens für das Leben – in der Gemeinschaft mit Gott.   Diakon Wolfgang Türlings