"WAS IST UNS HEILIG?" – das neue Hungertuch von Misereor

Klima, Kriege, Pandemien: Die komplexen Multikrisen unserer Tage führen uns vor Augen, wo die Schwachstellen unserer politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen liegen. Auch wenn Krisen immer verzahnter werden und sich gegenseitig verstärken, ist und bleibt die Klimaveränderung die fundamentale Frage unseres Überlebens.

Dieses Szenario zielt mitten in das Hungertuch von Emeka Udemba. Sein farbenstarkes Bild ist als Collage aus vielen Schichten ausgerissener Zeitungsschnipsel, Kleber und Acryl aufgebaut: Nachrichten, Infos, Fakten, Fakes - Schicht um Schicht reißt und klebt der Künstler diese Fragmente und komponiert aus ihnen etwas Neues.

„Vom Anfang“ lesen wir im Zentrum des Hungertuchs. Lassen wir uns zurück zu diesem Anfang führen: Von Schöpfung zu sprechen ist mehr, als nur Natur zu meinen. Es hat mit einem Plan der Liebe Gottes zu tun, in dem jedes Geschöpf einen Wert besitzt und nicht verfügbar ist.

                      Was ist uns noch heilig?
                            Was ist unverfügbar?
                                    Was tasten wir nicht an?
                                            Was ist uns das Leben wert?

Diese Fragen laden ein, das Bild miteinander zu entdecken und so Teil einer neuen, weltumspannenden Schöpfungs-Erzählung zu werden.

Das Hungertuch 2023 wird auch uns in BBB mit diesen Fragen in der Fastenzeit begleiten. Die Tücher werden großformatig in Bracht und Brüggen vor dem Hochaltar hängen und in Born und Lüttelbracht vor dem Altar in Kleinformat. So haben wir alle ein neues, den Altar verhüllendes Bild vor Augen, dass uns einlädt, uns selbst zu fragen: „Was ist mir heilig?“.

Für das Leitungsteam
Katrin Hollmann