Aufbrechen zu neuen Ufern

Wie haben Sie in den letzten Monaten, in denen alles auf den Kopf gestellt war und man sich neu orientieren musste, Gottesdienst gefeiert bzw. Ihr religiöses Leben gestaltet? Manch einer von Ihnen mag die Messe übers Internet bzw. den Fernseher mitgefeiert haben. Andere sind vielleicht auf neue Formate gestoßen, die in dieser Zeit entstanden sind: kurze Videoan-dachten, die Ostertüten, Weggottes-dienste, Anregungen zur (gemein-samen) Bibellektüre und zum Gebet, kreative Ideen für Kinder und Familien… Haben Sie diese ver-schiedenen Gottesdienstangebote und Impulse für sich nutzen können? War es leicht oder schwer, sich darauf einzulassen und sie in die persönliche oder familiäre Situation zu integrieren? Fühlten Sie sich angesprochen, bereichert? 
Es war (und ist noch) eine von Veränderungen geprägte Zeit! Das passt nicht nur zu den Auswirkungen des heute-bei-dir-Prozesses im Bistum Aachen, sondern ebenso zur momentanen Zeit im Kirchenjahr: 
Die Jünger Jesu mussten sich auf immer wieder neue Gegebenheiten einstellen. Drei Jahre lang war Jesus an ihrer Seite gewesen. 
Dann kam der Karfreitag – und noch bevor sie den Tod Jesu wirklich realisiert und verarbeitet hatten, wurden die Jünger schon mit seiner Auferstehung konfrontiert. Jesus war wieder bei ihnen, allerdings ganz anders als bisher. Nach vierzig Tagen dann die erneute Veränderung: der Tag seiner Himmelfahrt. Von da an sahen die Jünger ihn nicht mehr. Allein aber blieben sie nicht. Zusammen mit seinem Auftrag, in die Welt hinauszugehen, die Menschen zu lehren und zu taufen, hatte Jesus ihnen versprochen: „Seid gewiss: Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20). Mit der Himmelfahrt Jesu weitet sich unser Horizont, sie erschließt eine neue Zukunft. Jetzt heißt es, nicht stehen zu bleiben beim Altbekannten, sondern aufzubrechen zu neuen Ufern. Wenn wir in diesen Tagen wieder  gemeinsam Gottesdienste  feiern, uns wieder entspannt im Pfarrheim treffen, haben wir unterschiedliche Erfahrungen in unserem Glaubenslebens gemacht. Behalten wir diese Erfahrungen in unseren Herzen und machen sie fruchtbar für unsere Zukunft. 
Jesus Christus ist auch jetzt noch bei uns.  Sein Versprechen bei uns zu sein, galt auch uns „alle Tage, bis zum Ende der Welt“.
Ich finde das tröstlich.
Kristina Jansen   
Leitungsteam BBB