… und führe uns nicht in Versuchung…

Bibel (c) Weggemeinschaft BBB
Datum:
Fr. 8. März 2019
Von:
Katrin Hollmann

Geht es Ihnen/Euch auch so? Jedes Jahr nehme ich mir für die Fastenzeit einen Verzicht vor. Ich mag gern Schokolade,  ich muss aber auch nicht immer und zu viel davon essen. Aber sobald ich mir vornehme, in der Fastenzeit auf Schokolade zu verzichten, denke ich an nichts anderes mehr. Ich gehe durch den Aschermittwoch mit dem Gedanken an Schokolade… Als wollte mir wirklich der Teufel einflüstern, dass es nichts Wichtigeres für mich gäbe.

Noch viel massiver geht es Jesus im Evangelium des 1. Fastensonntags. Da ist er in der Wüste, hat nur wenig zu essen, ist nicht abgelenkt und dann kommen die Versuchungen.

Aber wie macht er es, dass er diesen Versuchungen widerstehen kann?

Er erprobt und erfährt in der Wüste, was wirklich für ihn wesentlich ist. Er erkämpft sich, was seinem Wesen entspricht. Er hält den Versuchungen „satt werden“, „Macht haben“ und „überheblich werden“ seine Nähe zu Gott hin, die er mit den Worten der Schrift in sich aufgenommen hat. Seine Gottesnähe lässt ihn die menschlichen Schwächen über-winden und zum wesentlichen Kern seiner selbst vordringen.

So geht es uns auch, wenn wir fasten. Wir werden auf uns selbst und das, was uns wirklich ausmacht, zurück geworfen. Wie standhaft sind wir in den Versuchungen des Alltags? Wie schaffen wir es, unsere Gewohn-heiten und Bedürfnisse zu durch-brechen und zum wesentlichen unseres Selbst vorzudringen? Lassen auch wir uns einladen von der Nähe Gottes durch seine Worte, die unser Leben, unser Selbst verändern und standhaft machen wollen! Seine Worte wollen uns Nahrung sein, uns erden und zu uns selbst führen. Das ist ein Prozess, bei dem wir Zeit brauchen. Nehmen wir uns jetzt diese Zeit!

Zum Ende der Fastenzeit spüre ich, dass das Verlangen nach Schokolade deutlich nachgelassen hat.  Mein Kopf wird frei für die wesentlichen Dinge des Lebens…

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine segensreiche Fastenzeit!

Katrin Hollmann