Die ewige Stadt – Rom

Vatikan (c) Pixabay
Datum:
Fr. 26. Okt. 2018
Von:
Pfr. Frank Schürkens

Es geht ein Zauber aus von dieser Stadt.

Ein Zauber, der sich mir in den kleinen Dingen erschließt, die sich während unserer Herbstfahrt mit den Messdienern ereignen.

Da sind die Farben dieser Stadt. Im goldenen Licht des Oktobers leuchten die Gelb-, Oker- und Orange-Töne der Gebäude ganz besonders intensiv. Sie verschwimmen ineinander und lassen alles weicher und einladender aussehen. Der Oleander gibt hier und da einen grün-rosa Farbtupfer hinzu und es ist eine Freude, die Dachgärten und Blumentöpfe auf der Straße zu entdecken, die der Natur in der Stadt eine Chance geben.

Da sind die vielen Menschen, die diese Stadt lebhaft und quirlig machen. Ja, natürlich kann das auch überfordern und anstrengen. Die vielen Geräusche und Gerüche (nicht immer angenehm), die vielen Vespas und Mobiltelefone. Mich fasziniert in diesen Tagen das Ineinander und Miteinander all dieser vielen Menschen. Da kann ein Bus in der Rush-Hour schon voll sein, 9 Schwestern passen immer noch hinein.

Da sind die Jugendlichen der Fahrt. Jeden Tag aufs Neue verblüffen sie mich. Da gibt es die, die eigentlich schon ziemlich am Ende sind und sich doch noch aufraffen, Rom weiter zu erkunden. Oder da entwickelt sich plötzlich eine Truppe, die ein ganzes Drei-Gänge-Menü selbständig auf die Beine stellt. Da sinken gerade die beiden vor dem Allerheiligsten nieder, die bisher eher die weltliche Dimension der Stadt zu schätzen wussten. Da kümmern sich zwei liebevoll um eine verletze Teilnehmerin oder es bleibt jemand dabei, wenn die Pause einmal was länger werden muss.

Da sind die Kirchen. Bei dieser Fahrt sind es vor allem die Basiliken, die eine ganz besondere Wirkung auf uns ausüben. Sie führen uns zu Christus. Ihn finden wir in der Apsis der Kirchen in immer neuen Varianten. Dabei ist immer wieder der vierfache Wasserlauf zu beobachten, der von Christus ausgeht. „Nach dir, Gott, lechzt meine Seele, wie der Hirsch nach frischem Wasser!“

Da sind die Lieder und die Freude.

Da ist das zufriedene Auf-dem-Bett-Liegen und der Geschäftigkeit um mich herum lauschen.

Da ist der weite Blick über das Land, der Staunen und Dankbarkeit ausdrückt.

Da ist die Portion italienisches Eis auf dem Rückweg.

Da ist das kleine Tässchen Kaffee auf dem Tresen.

Da ist ein „Grazie“ zwischen uns.

 

Danke, Rom, für deinen Zauber. Möge er ewig währen...

Ihr Pastor